Liebe Schnitzfreunde,
Ich möchte euch gerne von meinen Erfahrungen berichten, welche ich mit meinem nun endlich fertigen Werk "Ivan und Rasputin" gemacht habe.
Nach Vorschlag von Wolfgang Süß und ausführlichem Strapzieren von Ingolfs Nerven habe ich mich dazu entschlossen die Figuren nur mit Beize zu bemalen.
Die Grundierung ist bei mir Caparol gewesen, da es verhindert das die Beize später ineinander verläuft. Diesen Grund habe ich zwei Tage richtig trocknen lassen bevor ich los gelegt habe.
Als Grundton habe ich mich für die Wasserbeize von Clou im Ton: Nussbaum mittel entschieden. Diese habe ich dann unterschiedlich wässrig abgemischt um mir verschiedene Töne zu erzeugen. Am Anfang habe ich mir eine extrem wässrige Abtönung hergestellt und damit das Werk komplett überzogen. Das habe ich wiederum auch einen Tag richtig trocknen lassen. Selbst das hatte schon einen super Effekt: Die Figuren sahen aus als wären sie uralt. --Diesen Alterungseffekt sehr dünner Beize werde ich sicherlich nochmal anwenden.--
Dann ging es natürlich nach und nach an die Bemalung. (Ich hatte mir vorher auf einem Blatt Papier schon festgelegt welche Flächen dunkler und welche heller werden sollten, denn man sollte vor dem Start der Bemalung genau wissen wie das Ergebnis aussehen sollte.)
Außer dem Sockel ist alles mit Beize gemalt, auch die Augen. Für den Sockel habe ich einfach weiße Acrylfarbe zu einer Lasur verarbeitet und den Sockel bestimmt drei mal gestrichen.
Als Finisch habe ich einen seidenmatten Lack auf Kunstharzbasis verwendet um die Acrylfarbe nicht anzulösen. Diesen Lack hatte ich verdünnt und auch zwei mal aufgetragen um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
Was habe ich für mich mitgenommen? Erstens, was Wolfgang Süß mehrfach betont hat,: "Ton in Ton klappt immer!". Diesen Spruch habe ich mir verinnerlicht und werde nun öfters mal diese etwas in Vergessenheit geratene Technik anwenden. Zweitens ist mir bei diesem Werk sehr bewusst geworden wie wichtig es doch ist sich "Probehölzer" anzufertigen. Ingolf betont dies immer wieder, und er hat völlig recht. Ich werde in Zukunft nicht mehr nur "irgendwo ausprobieren", sondern mit ein Stück Holz nehmen, dieses beschriften und darauf ausprobieren und das Stück Holz dann auch aufheben. So kann ich die Ergebnisse richtig betrachten und auch wesentlich besser Vergleichen um somit Vor- und Nachteile von den ausprobierten Substanzen abschätzen zu können.
So, ich hoffe ihr habt nun auch Lust eine Figur zu beizen!
In diesem Sinne, Corinna